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Freitag, 13.12.2024 12:34

I144

1910 (ca.) | Tastenglockenspiel Kaspar Wicky o. Nr. (Genf)

Reiseclavichord Kurt Wittmayer Reiseclavichord Kurt Wittmayer
Reiseclavichord Kurt Wittmayer Reiseclavichord Kurt Wittmayer
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Reiseclavichord Kurt Wittmayer

 

Beschreibung: Tastenglockenspiel (ca. 1910) von Kaspar Wicky (1866-1917) aus Münster bei Luzern (heute Beromünster / Schweiz). Sein Ladengeschäft befand sich später in Genf. Die Musikerfamilie ist immer noch in Beromünster ansässig. Die Firma wurde 1898 gegründet und erlosch wohl mit dem Tod ihres Gründers 1917.

Ob Wicky Hersteller oder Händler dieses Instrumentes war, konnte noch nicht ermittelt werden. Es sind keine weiteren Exemplare dieses Bautyps nachweisbar. Es handelt sich entweder um ein Unikat oder um das erste Exemplar einer Kleinserie.

Das Tastenglockenspiel aus dem Bestand des Pianomuseums Haus Eller wurde Mitte März 2021 durch Klavierbauer Jan Großbach (Frankfurt am Main-Höchst) aufgearbeitet und wieder spielbar gemacht.

"inner-outer"-Konstruktion als Holzkoffer; zweieinhalb Oktaven Ambitus f'' - c'''''; geteilt-chromatische Anordnung der 32 Klangplatten in zwei hintereinander liegende Reihen; dabei liegen die beiden Anschlagslinien nur wenig auseinander; sehr einfache Stoßmechanik; Klaviatur wohl die eines Zulieferers; Klangplatten vielleicht die eines Schellenbaumes (?).

Ein Tastenglockenspiel wird erstmals von Georg Friedrich Händel in seinem Oratorium "Saul" eingesetzt. Fast jedem Liebhaber klassischer Musik ist es aus Mozarts "Zauberflöte" bekannt.

Dieses Tastenglockenspiel von Kaspar Wicky war vielleicht bei stationären Blasmusik-Proben und -Auftritten als Substitut für ein Schellenbaum-Glockenspiel in Gebrauch, da zwei- oder mehrstimmiges Spiel aufgrund des Klangspektrums der Klangplatten nicht zu befriedigenden Ergebnissen führt.

Jan hat im Katalog Nr. 70 "CID Musikinstrumente und Saiten", Gebr. Schuster Markneukirchen o. J., vor 1930 folgenden Nachweis gefunden:

Seite aus Kat. CID Musikinstrumente und Saiten, Gebr. Schuster Markneukirchen o. J., vor 1930

Erworben März 2020. Generalüberholt und spielbar gemacht durch Jan Großbach (Frankfurt am Main-Höchst) im März 2021.